Warum Tierschutz?

Wenn auch nicht immer und oft kaum sichtbar, so spielen Tiere in unserem Leben eine große Rolle. 

Ob als Fleischlieferant, als Produzent für Milch- und Käseprodukten oder als versteckte Zusätze in vielen Lebensmitteln. Auch die Möbel-, Auto-, Mode- und Textilindustrie wird mit Leder, Pelzen und Federn/Daunen und vieles mehr beliefert. Labore benötigen für Forschung und Entwicklung von pharmazeutischen, kosmetischen oder chemischen Produkten Unmengen an tierischen Testobjekten, deren qualvolle Haltung und langsamer Tod als Notwendigkeit für die Menschheit deklariert wird. Oder die Spaß- und Freizeitindustrie, die immer auf der Suche nach Wildtieren für die Shows sind.
Nicht zu vergessen die Veranstalter von Hundekämpfen oder die Massenvermehrer, die ihre Qualzuchten in ganz Europa vertreiben. 

Auch wenn die einzelnen Sparten unterschiedlicher nicht sein könnten, eines haben sie alle gemeinsam: es geht um merkantile Interessen, bis hin zu Gewinnmaximierung, aber auch um die Sicherung von Arbeitsplätzen. In manchen Fällen nimmt die Vorgehensweise sogar mafiöse Strukturen an. Das Tier selbst bleibt dabei außer Acht. Es ist nur ein Lieferant ohne Recht und ohne Bedürfnisse.

Immer wieder berichten Medien über Kontrollen, zeigen Videos mit versteckten Kameras über gefilmte Missstände in Farmen, Ställen, Schlachthöfen, Laboren, Transporten, Käfigen etc.. Berichte die kaum zu ertragen sind und jeden Betrachter aufrütteln müsste.
Das Entsetzen ist groß, aber nur kurz, die Strafen viel zu gering, wenn überhaupt die Vergehen geahndet werden und man geht schnell wieder zur Tagesordnung über.

Es gibt zwar ganz klare Tierhaltungsgesetze, aber es mangelt oft an der Umsetzung, wie ein Gerichtsurteil vom Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein im Dezember 2014 belegt:

Ein Pelzfarm-Betreiber musste sich wegen der viel zu kleinen Käfige für die Nerze verantworten. Man hoffte auf die Stilllegung der Pelzfarm, aber die Enttäuschung war groß. Die Richter entschieden, gestützt auf ein Gerichtsgutachten, zugunsten des Beklagten: Aufgrund der internationalen Marktpreise für Nerze, könne der Betreiber nicht mehr wirtschaftlich  arbeiten, wenn er die Tierschutzverordnung - Bau größerer Käfige - umsetzen würde. Das käme einem faktischen Berufsverbot gleich. Das Verfahren wurde eingestellt.

Das neue Tierhaltungsgesetz für Nerze ist bereits 2006 in Kraft getreten, aber für über 3.300 Nerze geht das unendliche Leiden weiter, ihnen wurde jede Hilfe per Gericht untersagt. Was nützen Gesetze, wenn sie nicht umgesetzt werden und den Tieren jegliche Form von artgerechtem Leben abgesprochen wird? Abgesehen von der Tatsache, dass jedem Pelzfreund bekannt sein müsste, welches Leid und welche grausame Tötung den Tieren bevor steht.

Die Forderung nach einer Videoüberwachung an Schlachthöfen wird seit Jahren erfolgreich boykotiert. Tausende Schweine, Kälber, Rinder, Schafe erleben ihre grausame und schmerzvolle Schlachtung. Ebenso wie vor der Schächtung von Tieren aus religiösen Motiven die Augen verschlossen werden.  Schließlich geht es hier um die Gefühle einer Religion. Was ist aber mit den Gefühlen der Tiere und ihrem unendlichen Leid? Konfrontiert man die Hersteller von Daunenkopfkissen und Bettdecken, dass die Daunen per „Lebendrupf“ gewonnen wurden, sieht man nur Achselzucken – das wusste man nicht – oder man schweigt. Die Welle der Empörung wird schon irgendwann wieder abebben. Das Leid der Gänse sicherlich nicht! Die Misshandlungen, die grausamen Tötungen, das grenzenlose Leid und Elend der Tiere kennt keine Grenzen und es sind nur ein paar Beispiele von tausenden, die jeden Tag stattfinden.

 Argentona-Milo

Solange wir Menschen den Tieren keinen Respekt, keine Achtung entgegenbringen, wir sie als Lebewesen ohne Rechte und Bedürfnisse sehen, als Kreaturen 2. Klasse, Missstände schweigend zur Kenntnis nehmen, wir sie nicht vor Übergriffen schützen, Misshandlungen aller Art als Kavaliersdelikt einstufen, solange werden Tiere still und tausendfach jeden Tag leiden.....