Podencos und Galgos

Wer sich in die Geschichte der Podencos und Galgos einliest, wird feststellen, dass die Vorfahren dieser Rassen eine sehr alte und imponierende Vergangenheit haben. Darstellungen und Bilder, die ca. bis 3800 v. Chr. reichen, zeigen, dass bereits die Römer und auch die alten Ägypter von diesem Windhundtypus fasziniert waren.

Es gibt viele Relikte, auf denen man diese Jagd- und Windhunde verewigt hat und ihnen dadurch viel Respekt und Achtung gezollt wurde.

 Podencos und Galgos

Wer Podencos und Galgos das erste Mal auf Bilder sieht oder ihnen begegnet, findet ihre Optik, ihr Aussehen etwas „merkwürdig“. Sie stehen im totalen Gegensatz zu unserem Verständnis bezüglich dem Aussehen eines großen Hundes - kein imposanter Körperbau, keine dicken Pfoten und kein markanter Kopf.

Sie wirken fast schon zerbrechlich; ein stromlinienförmiger, schmaler Kopf, ein vertikal breiter Brustkorb gefolgt von einer extrem schmalen Taille und lange, zierliche Läufe auf schmalen Pfoten. Die Podencos haben als zusätzliches Erkennungsmerkmal noch große Stehohren - auch Fledermausohren genannt.

Ihr Gangbild, ihre Bewegungsabläufe zeigen aber eine grenzenlose Eleganz. Majestätisch setzen sie die Pfoten auf und strahlen dabei eine einzigartige Ruhe aus. Die Augen sind wachsam und neugierig, sie beobachten alles und jeden, immer mit der gleichen Gelassenheit.

Podencos und Galgos

Erlebt man sie im freien Gelände, ist man fasziniert. Diese zerbrechlich wirkenden Hunde verfügen über eine enorme Schnelligkeit kombiniert mit einer unglaublichen Wendigkeit, angefacht von ihrer stark ausgeprägten Oberschenkelmuskulatur.
Der schmale, stromlinienförmige Körperbau scheint alle Widerstände zu durchbrechen. Es ist in traumhaftes Bild, wenn sie in einem Sprint ausgestreckt, scheinbar kaum die Pfoten aufsetzen, fast in einer Linie über den Boden schweben.

Sie sind Jäger, das ist ihre Passion und damit wurden sie geboren. Den Respekt und auch die Achtung, die man ihnen einst gezollt hat, ist schon lange verloren gegangen. Podencos und Galgos sind in Spanien und Portugal ungeliebte Gesellen geworden, die lediglich zur Jagd eingesetzt werden.

In Verschlägen oder kleinen Zwingern warten sie auf ihren Jagdeinsatz. Schlechtes und wenig Futter soll die Jagdfreudigkeit steigern, nach dem Motto: Nur ein hungriger Podenco oder Galgo ist ein guter Jäger. Eine Bindung zu ihren Besitzern haben sie in der Regel nicht, denn es ist von den meisten Jägern nicht gewünscht. Pflege oder gar ein Besuch beim Tierarzt sind Seltenheit. Sie sind nur "Mittel zum Zweck" und der heißt: Jagderfolg.

Bringen sie ihre Leistung nicht, lassen sie in Geschwindigkeit und Wendigkeit nach, sind sie unbrauchbar und ihr Schicksal besiegelt. Sie werden erschlagen, aufgehängt, erschossen oder in der Tötung abgegeben. So mancher hat "Glück" und wird einfach ausgesetzt oder verletzt liegen gelassen. Nicht selten werden sie abgemagert, verängstigt und/oder angeschossen aufgefunden, der ganze Körper ist übersät mit Schrotkugeln.

Die Aufnahme in einer Protectora ist der einzige Weg für sie am Leben zu bleiben. Wobei sich dieser Schutz bald als "Einbahnstrasse" entpuppt. Kaum jemand interessiert sich für diese Rassen und sie warten jahrelang darauf, endlich eine Familie zu finden. Vielen Podencos und Galgos bleibt dieses kleine Glück allerdings verwehrt.

Podencos und Galgos

Wer sich aber mit diesen beiden Rassen auseinander setzt und sie kennen lernt, wird feststellen, dass es ganz besondere Vierbeiner sind.
Podencos und Galgos sind sehr liebenswerte Hunde, die jedem Streit und Zank aus dem Weg gehen. Sie sind pflegeleicht und bauen eine innige und tiefe Bindung zu ihren Besitzern auf. Sie sind und bleiben ganz stille, treue und zurückhaltende Begleiter. Ihr sensibles Wesen und ihre Intelligenz sind erstaunlich. Verstärkt man sie positiv, lernen sie enorm schnell. Sie sind unkomplizierte und aggressionslose Geschöpfe, die sich schnell in eine Familie integrieren und auch Kinder lieben.

Mittlerweile haben sich viele Podenco- und Galgo-Liebhaber in Deutschland gefunden und es wurden auch schon große Freiläufe errichtet, wo diese Traumhunde nach Herzenslust rennen können.

Sie brauchen einfach nur eine Chance........