Das Tierheim CAAS (Centre d Acollida d Animals a la Selva)

Tierheim CAAS

Die staatliche Perrera in Tossa de Mar wird seit 1990 betrieben. Sie ist sehr ordentlich geführt. Es gibt ein Service-Gebäude, in dem auch ein tierärztliches Untersuchungszimmer untergebracht ist. In 50 Zwingern können 120 Hunde regulär untergebracht werden. Meistens sind es jedoch viel mehr! 

 Tierheim CAAS

Die Station ist täglich geöffnet und man freut sich über Besucher und auch Spaziergänger für die Hunde – was keine Selbstverständlichkeit ist, denn viele Heime verstecken ihre Aktivitäten vor den Blicken von außen. Von den Organisatoren des CAAS wurde ein Freiwilligendienst ins Leben gerufen, bei dem die Stationsmitarbeiter unter anderem die ehrenamtlichen Helfer für Spaziergänge und zur Arbeit mit den Hunden anleiten. Jedes Jahr werden in den weitläufigen Gemeindegebieten kostenlose Registrierungsaktionen, Kastrationen und Aufklärungskampagnen durchgeführt. 

Tierheim CAAS 

Die freiwilligen Helfer und Mitarbeiter schreiben Bewertungen zu den Hunden, sodass eine gewisse Einschätzung ihres Verhaltens und ihrer Fähigkeiten vorhanden ist, was ihre Chancen auf eine passende Vermittlung natürlich erhöht. Man wird sich wundern: Auf einigen Spaziergängen laufen ein oder zwei Hunde an der Leine, die anderen (oft bis zu 6 Hunde, mit denen bereits trainiert wurde) gehen frei im Rudel mit auf Tour! Weglaufen werden sie eher nicht, denn es geht ihnen hier meist besser als in ihrem früheren Leben.

 Tierheim CAAS

Es werden nur Fundtiere aufgenommen. Besitzer, die ihre Hunde aus den unterschiedlichsten Gründen abgeben wollen, werden zu privaten Protectoras (Schutzeinrichtungen) geschickt bzw. auf die Möglichkeit hingewiesen, ihr Tier durch den Tierarzt einschläfern zu lassen (dies ist gesetzlich zulässig). Leider bewegt sich die Zahl der Fundtiere seit Jahren auf gleichmässig hohem Level, bis zu 1000 Tiere pro Jahr werden allein vom CAAS aufgenommen! Und eine wirtschaftliche Krise des Landes schlägt sich dann natürlich unmittelbar in der Tierhaltung nieder, die sich so mancher Besitzer aus Geldmangel nicht mehr leisten kann. 

Tierheim CAAS 

Täglich werden die Betonboxen mit Wasser ausgespritzt. Dies sorgt für ein gewisses Maß an Hygiene. Allerdings sitzen und liegen die Tiere tagein, tagaus auf ebendiesem Beton, es gibt keine Körbe oder Matten – und sei es nur etwas Stroh – gegen Kälte und für müde Knochen. Ja, auch in Tossa überzieht der feucht-kalte Winter schon mal der Rauhreif die Gitterstäbe!

Alle Hunde im Auffangzentrum sind sehr lieb und verträglich, mit Menschen ebenso wie mit ihren Artgenossen. Das ist gut für eine Vermittlung. Man sollte jedoch wissen, dass ein Tier bei »aggressivem Verhalten« und bei »Krankheit« getötet werden darf – so besagt es das katalonische Tierschutzgesetz.

 Tierheim CAAS

In regelmäßigen Abständen deutet sich eine Überfüllung des Heimes mit »Fundtieren« aus den umliegenden Gemeinden an. Dann wird es für alle Hunde kritisch: denn mit dem Stress durch Überbelegung steigt das Aggressionspotenzial und das Risiko einer Beißerei… Wir versuchen, vor allem den Hunden zu helfen, die vor Ort keine Chance haben – Zartere, Geschwächte, Ältere und Langzeitbewohner.