Leishmaniose
Die Leishmaniose, die von der Sandmücke übertragen wird, kommt im Mittelmeerraum vor: Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Türkei. Allerdings konnte die letzten Jahre beobachtet werden, dass sich die Sandmücke weiter nach Norden ausbreitet: Süddeutschland, Schweiz und auch Österreich sind mittlerweile betroffen.
2014 wurde sie auch in Hessen entdeckt. Man geht davon aus, dass die allgemeine Klimaerwärmung der Grund für die Verbreitung ist.
Ist die Leishmaniose übertragbar?
Eine Übertragung von Tier zu Tier oder Tier zu Mensch konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Die Infizierung findet nur zwischen Sandmücke und Wirt (Mensch/Tier) statt. Auch kann die Leishmaniose nicht durch einen Hundebiss übertragen werden, da sich im Speichel keine Leishmanien befinden. Offene Wunden, Sekretbildung, Urin, Kot oder Blut stellen ebenfalls keine Gefährdung dar, denn sobald die Erreger mit Luft in Kontakt kommen, sterben sie ab. Die Leishmaniose ist aber keine Infektionskrankheit, die nur Tiere betrifft. Die WHO (World Health Organisation) schätzt, dass ca. 18 Mio. Menschen weltweit mit Leishmaniose infiziert sind.
Symptome
Die Symptomatik, wie auch der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein.
Erste Anzeichen sind oft kahle Stellen im Fell, bis hin zu offenen Wunden am Körper, die nur sehr schlecht verheilen und/oder Pusteln auf der Nase oder Nasenbereich. Weitere Merkmale sind „ausgefranzte“ Ohren, die Ohrränder zeigen kleine Einrisse und/oder eine Schuppenbildung/Verkrustungen auf der Haut.
Ein Besuch bei einem Tierarzt ist unbedingt notwendig. Informieren Sie sich vorab, ob Ihr Tierarzt über Erfahrungen im Bereich der Mittelmeerkrankheiten verfügt.
Eine Blutabnahme und die Erstellung eines Blutbildes in einem Labor geben Aufschluss darüber, wie weit die Leishmaniose fortgeschritten, bzw. wie schwer der Hund betroffen ist. Anhand der Blutwerte, insbesondere der Leber- und Nierenwerte kann eine genaue Diagnostik erstellt und die weitere Behandlung festgelegt werden.
Wird die Leishmaniose nicht behandelt, können sich Veränderungen an den Krallen zeigen. Sie wachsen extrem schnell und können kaum noch abgelaufen werden. Das Gangbild verändert sich und der Hund leidet unter Schmerzen. Auch können die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden, Horn- und Bindehaut entzünden sich, die zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft führen.
Gelenks- und Muskelentzündungen sind auch ein typisches Anzeichen mit schmerzhaften Folgen wie Lahmheit, schweres Aufstehen und Unlust bei Spaziergängen.
Eine kleine Gruppe mit Leishmaniose infizierter Hunde leidet unter Nasenbluten. Die Schleimhäute sind durch eine Entzündung betroffen bzw. eine Hautveränderung liegt vor. Auch eine Störung der Blutgerinnung kann das extreme auftreten von Nasenbluten fördern.
Der Haarverlust schreitet weiter fort bis zum vollkommenen Hausausfall.
Die Schädigung der Nieren, der Leber, der Milz und des Knochenmarks kann bei einer fehlenden oder mangelhaften Behandlung zum sicheren Tod des Hundes führen.
Wie sieht die Behandlung aus?
Je nach Schwere der Leishmaniose wird ein Behandlungskonzept vom Tierarzt erarbeitet, wobei die Basis ein aktuelles Blutbild des Hundes ist. Die Therapie erfolgt entweder mit Allopurinol (Tabletten) oder Glucantime/Milteforam – bei einer bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung. Wie sich der weitere Verlauf gestalten wird, kann nicht prognostiziert werden. Das hängt u.a. davon ab, wie der Hund die Therapie verträgt und der Körper sie annimmt.
Ist die Leishmaniose heilbar?
Nein, sie ist nicht heilbar, unbehandelt ist sie sogar tödlich. Der Besuch eines Tierarztes ist nicht nur notwendig, er ist für den Hund lebenswichtig. Eine frühzeitige Erkennung, eine gute Diagnostik und eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Therapie kann dem Hund ein langes und unbeschwertes Leben schenken. Allerdings ist eine ständige und regelmäßige tierärztliche Kontrolle des Hundes die Voraussetzung dafür.
Kann man der Leishmaniose vorbeugen?
Bis heute wurde noch kein Impfstoff gefunden. Es gibt zwar Forschungsgruppen, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, aber bis dato konnte noch kein Erfolg erzielt werden. Man kann den Hund nur durch spezielle Halsbänder schützen, die allerdings nicht hundertprozentig wirksam sind. Da die Sandmücke in den Morgenstunden, in der Dämmerung und nachts aktiv ist, sollte der Hund zu diesen Zeiten nicht im Freien sein.
Ehrlichiose (Zeckenfieber)
Die Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die Ansteckung erfolgt durch den Zeckenbiss und die Inkubationszeit beträgt ca. 8 und 20 Tagen. Das Verbreitungsgebiet ist der gesamte Mittelmeerraum, aber auch in Süddeutschland sind bereits Fälle aufgetreten.
Erreger
Ehrlichien sind Bakterien, die die weißen Blutkörperchen befallen und somit das Immunsystem schwer schädigen. Nur ein serologischer Nachweis – ein Blutbild kann Aufschluss über eine mögliche Infektion geben.
Symptome
Häufig sind hohes und wiederkehrendes Fieber, Schwäche, Abmagerung, Gelenkerkrankungen, Übelkeit, Erbrechen, Augenentzündungen, Augenausfluss, Ödeme.
Ist die Ehrlichiose auf Menschen übertragbar?
Bis heute ist kein Fall dazu bekannt.
Wie sieht die Behandlung aus?
Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, erfolgt eine Antibiotika- Therapie über einen Zeitraum von 30 Tagen. Im Falle, dass die Ehrlichiose bereits fortgeschritten ist, kann der lebensbedrohliche Zustand des Hundes nur durch eine Bluttransfusion mit einem Klinikaufenthalt eventuell Abhilfe schaffen.
Kann man der Ehrlichiose vorbeugen?
Wie bei der Leishmaniose wurde auch für die Ehrlichiose noch kein Impfstoff gefunden. Man kann den Hund nur durch spezielle Halsbänder schützen, die allerdings nicht hundertprozentig wirksam sind. Eine ständige Kontrolle des Hundes, regelmäßiges Absuchen nach Zecken ist daher ratsam.
Babesiose
Die Babesiose, wie auch die Ehrlichiose, wird durch Zecken übertragen. Babesiose gibt im Mittelmeerraum, aber auch in Ungarn, Österreich und zunehmend in Deutschland.
Erreger
Babesien sind Einzeller. Sie befallen und zerstören die roten Blutkörperchen. Die Inkubationszeit beträgt etwa 3-5 Tage. Wird die Babesiose nicht rechtzeitig erkannt/diagnostiziert kann sie zum Tod führen.
Symptome
Übelkeit, Erbrechen, Mattheit, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, dunkler Urin.
Ist die Ehrlichiose auf Menschen übertragbar?
Bis heute ist kein Fall dazu bekannt.
Wie sieht die Behandlung aus?
Die Behandlung erfolgt durch Imidocarb Dipropionat und im Notfall muss auch eine Bluttransfusion in einer Tierklinik erfolgen. Wird die Babesiose nicht rechtzeitig erkannt und diagnostiziert, kann sie zum Tod führen.
Kann man der Babesiose vorbeugen?
Auch hier gibt es keine Impfungen. Man kann den Hund nur durch spezielle Halsbänder schützen, die allerdings nicht hundertprozentig wirksam sind. Eine ständige Kontrolle des Hundes, regelmäßiges Absuchen nach Zecken ist daher ratsam.